Primosten
- Vis - Hvar
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Reisebericht von Jean-Philippe Salarnier (05.-12.05.2007) |
Schiff: Sun Oceanis 343 Name: Tracker Skipper: Jean-Philippe Salarnier Crew: Nicolitta, Brunhilde und Klaus
Samstag, den 5. Mai:
Ankunft in Kroatien
Gegen alle Vorurteile und alte Erfahrungen wurde dieser Segeltörn zum Traumurlaub. Mit dem Mietwagen ging es erst von Bamberg zum Frankfurter Flughafen. Von dort flogen wir– 2 Ehepa Ich hatte keine Beanstandung zu melden. Mit einem sehr verbindlichen und sympathischen Taxi-Fahrer „Josep Soza“ (Tel. 00 38 522 570 743) fuhren wir dann nach Primosten, ein Juwel Kroatiens, wo wir den Abend bei „Tony“ verbrachten. „Tony“ wurde uns empfohlen beim Einkauf des obligatorischen Rasmus-Trunkes, eine Flasche Brandy o.Ä. hatten wir bei der Proviantierung vergessen! Wir können „TONY“ nur weiterempfehlen: die heimische Küche war dort sehr geschmackvoll und die Betreuung äußerst freundlich und aufmerksam. Auf Sonderwünsche wurde sofort eingegangen und unsere Probierfreude nicht gebremst. Auch auf die Weinempfehlung zum Essen ein Lob. Josef, unser beliebter Taxi-Fahrer, brachte uns wieder zum Schiff und nach einem letzten Bier, Glas Wein im Cockpit fielen wir in die Kojen.
Nach dem DWD und unserem Taxi-Fahrer Josep weht der Wind am Sonntag von NW: die Voraussagen der beiden waren richtig im Unterschied zu anderen Agenturen… Also ideal um nach Vis zu segeln. Die Sonne schien warm, die See 1-2, die Crew leicht ermüdet. (Die Kojen sind bei der ersten Nacht immer gewöhnungsbedürftig, z.B. das Klopfen der Wellen gegen den GFK-Rumpf.) Skipper und Crew sind um 0700 mit dem Frühstückt fertig und es ging endlich los. Leinen los fuhren wir unter Maschinen aus diesem
kleinen Kremik-„Fjord“ weg und umrunden wir die Insel Svilan. Um
0830 setzten wir die Segel und mit Halbwind
zwischen 4-5 Knoten glitten wir gemütlich Richtung Insel Vis, die sich
erst 3 Stunden später am Horizont zeigte. Gegen 1200 wurde der Wind
schwach, was bedeutet weiterfahren unter Maschine. Die Ankunft in Vis ist grandios:
wie ein Bühnenstück: der Vorgang geht auf und enthüllt eine sensationelle
Kulisse. Um in Ruhe, weit vom Nachtleben
entfernt, zu schlafen entschieden wir
uns am Ost-Ufer der Bucht anzulegen. Ich reservierte beim Segler- bekannten
Restaurant „POJODA“ einen Tisch für 19 30
und wir entdeckten per pedes das malerische und bewegte Städtchen Vis. Fröhlichkeit in allen Strassen und Gassen. Der
in der Marina Kremig fehlende „Bancomat“
wurde hier fast an jeder Ecke gefunden. Das Abendessen erfüllte leider
nicht unsere Erw Nach einem letzten Trunk um 11:00 verschwanden wir alle glücklich in die Kojen!
Montag den 7. Mai :
Vis – Komiza (Vis) Die Nacht w Die Crew war leicht müde und klagte über das Trommeln der Wellen am Rumpf. Nach dem Frühstück wollten wir unter Segeln nach Komiza fahren aber der Wind schlief ein und so fuhren wir mit der Maschine weiter. Aber die Dünnung von NW blieb und mein Freund Klaus sollte schnell am Ruder stehen und beschäftigt sein. 2 Stunden später fahren wir in die Bucht von Komiza. Wir müssen uns durchschlängeln zwischen Fischkuttern und einer Yacht vor Anker bis zu den Liegeplätzen. Da in der Mittagszeit das „Hafenbüro“ nicht besetzt war gab es auch keine Hilfe zum Anlegen, den Hilfe war gefragt:: plötzlich machten uns kräftige thermische Fallböen das Leben schwer beim Manövrieren und ich stellte zu ersten Mal fest, dass das Schiff auf meine Ruder-Bewegungen nur träge oder gar nicht reagierte. Also wieder zurück und beidrehen an einem der Kutter auf dem „Bewegung“ sichtbar war. Man hatte unsere Zeichen und das Sprachengewirr aus Deutsch und Englisch wohl doch verstanden und ein Besatzungsmitglied schickte sich an zu helfen. Anlegemanöver also wiederholen, diesmal mit Hilfe von außen. Dank der freundlichen Unterstützung und aller Hände bei uns an Bord „standen wir dann doch fest“ - wobei wir erst nachdem wir eine 2. Mooringsleine aufgenommen und befestigt hatten um das Boot zu sichern, merkten, dass die helfende Hand uns die Mooringsleine komplett übergeben hatte, ergo total losgemacht hatte. Der Schönheitsfehler wurde korrigiert während die Damencrew sich im Brotzeitbereiten übte. Nach der Besichtigung der örtlichen Begebenheiten und der Entrichtung der Gebühren ging es auf Besichtigungstour. Diese Stadt ist unbegreiflich schön. Palmen und Blumen schmücken überall Strassen und Gässchen. Auf den Terrassen der Cafés direkt am Hafen-Quai freundliche Menschen, die auch einem Schwätzchen mit uns nicht abgeneigt sind. Hier hat man noch Zeit sich zu unterhalten. Beim Schlendern durch die Gassen entdeckt man die venezianische Architektur und einen kleinen Kies –Strand. Das Wasser (19-20° C) war so rein und glänzend, dass ich nicht widerstehen konnte. Die Unterhose diente als Badehose was mir erlaubte gut 10 Minuten lang zu schwimmen. Nach meinem kurzen See-Bad ließen wir uns direkt am Hafen auf einer Terrasse nieder und genossen unseren Espresso und beobachten das muntere Treiben zu Wasser und zu Land. Auf unserem Erkundungsgang hatten wir bereits in der unserem Liegeplatz gegenüber befindlichen Bucht ein Restaurant entdeckt, welches uns dann auch in der Kapitänerie empfohlen wurde. Die „Konoba Bake“ liegt malerisch in einer kleinen geschützten Bucht. Geschmackvolle Terrasseneinrichtung und ein uriges Inneres versprachen einen netten Aufenthalt Die gebotene Speisekarte allerdings übertraf schon jede Erwartung. Der Gruß aus der Küche des „BAKO“ – Thunfischsalat – sucht seinesgleichen. Wir haben wunderbar gespeist. Die Betreuung wieder äußerst charmant und freundlich. Auch dieses Haus können wir ruhigen Gewissens weiterempfehlen, sowohl für die Speisen als auch für die freundliche persönliche Bedienung, sowie die Lage. Unvergessliche Eindrücke bei herrlichem Panorama.
Dienstag den 8. Mai:
Komiza - Hvar (Palmizana) Da die Nacht so ruhig war konnte die Frau des Skippers endlich richtig schlafen und sie strahlte wieder beim Frühstück. Die Fahrt ging nach Hvar weiter rum um die Insel. Wir
setzten die Segel noch vor Komiza hoch und mit achterlichem Wind w Leider nur ein kurzes Intermezzo von circa 2 Stunden. Der Wind flaute wieder ab und wir fuhren Slalom zwischen Fischer-Kugeln bis Hvar unter Maschinen. Da der Hafen Hvar schon mit Yachten überfüllt war, steuerten wir die teuere ACI-Marina Palmizana an. Das Anlegen gestaltete sich auch hier schwierig, es gelang nicht an der zunächst angewiesenen Stelle anzulegen. Dank dem Radeffekt und dem schnellen Reagieren des Hafenmeisters gelang es das Schiff in Position zu bugsieren. Lag es an mir oder am Schiff? Nach dem Erledigen der üblichen Formalitäten „renovierte“ sich die Crew – sprich es ging erst mal unter die Dusche. Frisch gesteilt gab es dann eine Pause im Café am Platze solange wir auf das bestellte Wassertaxi warteten um nach Hvar Stadt überzusetzen. Hvar lässt jeden Ankömmling vor Bewunderung stramm stehen. Ihre einzigartige hervorragende Architektur, ihre typischen Gässchen und ihre Blumenpracht übersteigen jede Vorstellung. So viel Schönheit und Flair an einem Ort sind selten zu finden. Auch hier freundliche, wenn auch geschäftstüchtige Einwohner. Nach Einkäufen und doch leicht müde vom Flanieren brachte uns das Wasser-Taxi pünktlich zur ACI-Marina zurück. Den Abend verbrachten wir an der Westseite von SV Klement und besuchten das Restaurant „Zori“. Die ausgehängte Speisekarte des Restaurants gab den Ausschlag, da das ZORI nicht das einzige Haus in der Bucht ist. Wir hatten gut gewählt: Tisch direkt mit Blick über die Bucht, ausgezeichnete lokale Küche, gute Weine, freundliches zuvorkommendes Personal. In ausgelassener Stimmung kehrten wir an Bord zurück.
Mittwoch den 9. Mai: Palmizana
– Milna (Brac) Problemlos kamen wir hinaus vor dem Wind bis zur Ende des Hvar Kanals, dann änderten wir den Kurs um 90° Richtung Meeresenge zwischen Solta und Brac. Mit Halbwindkurs ging es noch 1 Stunde bis der Wind total abflaute. Ich gebe Klaus den Befehl in den Wind zu drehen und w Jede Insel hat ihr eigenes Gesicht, Milna auch! Erste Sichtung eines Delphins in der Bucht. Abends, nach einem erfrischen Bad, ging es in das vom Hafenkapitän empfohlene Restaurant „OMO“ direkt an der Marina. Wer auf Empfehlung kommt erhält 10% Rabatt. Den gewonnenen Rabatt lässt man gerne als Trinkgeld! Herzlicher und freundlicher geht es sicher nicht in der Gastronomie. Liebenswürdige Beratung und man spürte die Freude darüber, dass wir natürlich lokale Spezialitäten jedem internationalen Gericht vorzogen. Wie überall süffiger Wein, der die gebotenen Speisen abrundete. Schade war nur, dass wir keinen Nachtisch verzehren konnten – es passte nichts mehr hinein – wirklich nicht.
Donnerstag den 10.
Mai: Milna – Maslinica - Kremik Der Skipper hat nicht gut geschlafen, denn sein Schiff ließ sich nur schwer lenken. Die Wettervoraussagen sind gut aber total ungeeignet zum Segeln. Pünktlich um 0700 gab es frisches Weißbrot vom Hafenkapitän persönlich gebracht. Frühstück im Cockpit bei angenehmen Temperaturen. Danach ein Winken zum Abschied, wir verlassen den gastlichen Platz mit einem wehmütigen Blick zurück. Bei Null Wind müssen wir die Insel Solta entlang unter Maschine
bis Maslinica weiter fahren. Vor Maslinica wollte der Skipper wenden aber das Schiff
ließ sich nicht mehr manövrieren und lief nur im Kreis. In Maslinica
einzufahren ist unter solchen Umständen nicht mehr denkb Wir holten schnell die Notpinne und baten per Handy die Charterbasis um technische Hilfe. Mit der Notpinne konnte ich das Schiff wieder 100% steuern
und wenden, wie ich es wollte und fuhr Richtung Norden / Kremig. Eine halbe Stunde nach dem abgesetzten „Hilferuf“ kam das Speedboat mit 2 Mechanikern an Bord, die die kaputten
Ruderseile in 30 Minuten rep Als wir selber wieder fuhren, fühlte ich das Boot wie noch nie und bedauerte sehr, nicht früher reagiert zu haben: Es hätte mir viel Kummer und Fragen sparen können. Ich fuhr also vier
Tage mit einem bedingt manövrierbaren Schiff durch die Damaltinische
Inselwelt und quälte mich bei jedem
Anlegemanöver.( Das letzte Anlegemanöver in Kremik w Die Frau des Skippers wünschte sich aber mit dem rep Kurz vor der Bucht von Kremik stoßen wir auf eine Delphin-Herde. Ich stoppte
das Boot und fuhr langsam rückwärts. Es war phantastischer als bei der
Aufführung des Delphin Nach einem 100% perfekten Anlegemanöver in der M Der Leiter der Charterbasis entschuldigte sich bei mir persönlich für die schlechte Wartung der Ruderanlage meines Schiffes und schenkte mir eine Flasche Wein. Am gleichen Abend fuhren wir wieder mit unserem Taxi-Fahrer Josep nach Primosten. Auf der „Piazza“ ging es rund –Musik und tanz und Stimmung auf allen Terrassen. Wir kehrten wieder bei TONY ein. Die Wiedersehensfreude war trotz Stress per gefülltem Lokal + Terrasse groß. Diesmal genossen auch wir nicht nur das gute Essen, sondern auch das Panorama von der Terrasse aus. Pünktlich wurden wir von unserem Chauffeur wieder geholt und in die Marina zurückgebracht nicht ohne Geschichten und Erklärungen und viel Spaß.
Freitag, den 11. Mai
2007, Geburtstag des Skippers in Kremik Die Crew stand früh auf und bereitete ein super Frühstück mit Eiern und Speck zur Ehre des Skippers. Nach dem Frühstück kam der Ingenieur für den Check-out. Da das Schiff unbeschädigt zurückkam, gab er mir problemlos die Kaution zurück. Anschließend schenkte er mir in Namen des Vercharterers zum Geburtstag die 25 Liter Diesel, die wir verbraucht hatten. (Die Tankstelle in Kremik ist seit 2 Jahren nicht mehr funktionsfähig) Nach Rein-Schiff gingen wir schwimmen, spazieren und genossen
das leben an Bord. Gegen Abend ließen wir uns abholen und Josep chauffierte uns
nach Rogoznica gegenüber der M Auf Empfehlung von Josep haben wir unser Abendessen in jenem Restaurant eingenommen. Die Crew lud den Skipper zum Essen ein als Geburttagsgeschenk. Das „Antonio“ ist keine „ Konoba“ es ist ein Restaurant. Auch hier muss man bewundernd sagen: Spitze. Die meisten Touristen-Restaurants an der französischen Küste sind Meilen entfernt eine solche Qualität zu diesem Preis zu liefern, sicherte ich dem Chef des Hauses zu. Unterwegs zu unserem Schiff wurden wir abends noch mit einem schönen Sonnenuntergang über Primosten belohnt. Wir ließen den Abend noch feucht-fröhlich ausklingen. Glücklich und zufrieden schliefen wir ein und träumten vom nächsten Segeltörn in Kroatien.
Samstag, den 12.
Mai Rückflug nach Bamberg Um 08:00 am Samstag wartete derTransferdienst pünktlich auf uns. Um 17:00 stellte ich mein Kroatien-Küsten-Handbuch ins Regal meiner Bibliothek in Bamberg ein. Es war einfach super: schönes Segeln, viel Kultur und neue Erfahrungen für den Skipper!
Exkurs: Man liest dauernd in vielen renommierten
Zeitschriften, wie schlimm die Behörden in Kroatien mit den neuen Regeln usw.
sind. Objektiv ist es aber nicht schlimmer als in Frankreich oder in Deutschland.
Wer aber einen Sportbootführerschein-See/SKS und eine Funklizenz besitzt und
die dortigen Regeln achtet, der bekommt in Kroatien keine Probleme, wenn ein
Schiff chartern will. Permis und sämtliche Genehmigungen werden mit dem Schiff
ausgehändigt und man kann sofort lossegeln.
Kroatien musste sich nach diesem Ansturm an
Bootsfahrern den anderen europäischen Ländern anpassen. Ich halte persönlich
solche Maßnahmen für begründet und richtig in Hinblick auf unsere Sicherheit zur See und um die Kriminalität
zu bekämpfen. Wir fühlten uns überall in Kroatien sehr sicher und erlebten keine unangenehme
Überraschung wie z.B. Diebstahl, was in Frankreich leider ein
Dauerthema bleibt. Was die Crewliste betrifft, ist es bei der
Berufsschifffahrt selbstverständlich und bildet ein Sicherheitsmassnahme für
Notfälle. Außerdem wird sie auch
auf Mallorca und in der K
Fazit:
Verantwortlichen und qualifizierten Schiffsführern erwartet in Kroatien nicht
mehr oder weniger Bürokratie und Formalitäten als in Nord - Europa.
Sportbootsfahrer sollen endlich verstehen, dass die Seefahrt, es sei in
Kroatien oder im Nord-Atlantik keine Freizeitp
Wir werden auch mit unserem
eigenen Segelschiff dort gern wieder segeln!
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